Leif Randts Parallelweltroman Planet Magnon ist wie ein verzerrt-verschwommener Spiegel, der dem Leser mit fast meditativer Gelassenheit ein überdrehtes Bild seiner eigenen Lebenswelt zeigt. Der mit einer Vielzahl an Referenzen ausgestattete Roman ist in vielerlei Hinsicht eine ungewöhnliche Erscheinung in der deutschen Literaturszene, die sich trotz kleiner Schwächen lohnt. von SIMON SAHNER
WeiterlesenKühle Kindheitsgeschichte
Ela Angerers semi-autobiografischer Roman Bis ich 21 war ist ein frostiges Leseerlebnis, das einen über eine grotesk wohlstandsverwahrloste Jugend im Österreich der 1960er und 70er schaudern lässt. von LINA BRÜNIG
WeiterlesenSchrecklicher Roman macht Angst vor viralem Genozid
Ein Virus hat die menschlichen Bewohner der Erde fast völlig ausgelöscht, laut den unsicheren Erzählungen der einfachen Leute hat es nur drei Tage gedauert, bis die Weltbevölkerung auf kaum zwei Prozent reduziert war: Denn nur Menschen mit roten Haaren haben das große Sterben überlebt. MUC, Anna Mocikats Debütroman, spielt ein Jahrhundert nach der Katastrophe im fast vollständig zerstörten und verwitterten München. von ANNA-LENA THIEL
WeiterlesenMit Glück und Giftschlange: Ein somalischer Copperfield
In Black Mamba Boy verarbeitet die junge britische Autorin Nadifa Mohamed die Lebensgeschichte ihres Vaters. Das liest sich bunt und süffig, aber leider auch ziemlich glatt. von STEPHANIE HEIMGARTNER
WeiterlesenSEX SEX SEX
Sie ist, wenn man es mit einer dieser vom Feuilleton so heißgeliebten Vossianischen Antonomasien sagen möchte, das Trüffelschwein unter den Romanciers am schmuddeligen emotionalen Abgrund der heterosexuellen Paarbeziehung (und nicht nur da). Sibylle Bergs neuen Roman Der Tag, als meine Frau einen Mann fand muss man erst einmal aushalten können. Er liest sich mit all seinen fast aphoristischen Sätzen wie das kleine Poesiealbum des monogamen Scheiterns und des koitalen Irrsinns. Kurz: ein Genuss. von NADINE HEMGESBERG
WeiterlesenDas Detail en détail
In Zurück zum Feuer erzählt Saskia Hennig von Lange die Geschichten von drei Menschen, die über ihr Leben und den Tod reflektieren. Dabei verliert sie sich in ihrer fast schon atemlosen Sprache in minutiösen Details, die auf Dauer ermüden. von ESRA CANPALAT
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